mangel nr. 4
Stichtagsbewertungen sind unzulässige Vorwegnahmen zukünftiger geldlicher Entwicklungen.
Die monetäre Bewertung von Bilanzposten ist betriebswirtschaftlich nur dann zu rechtfertigen,wenn diesen Zahlen auch zukünftige Geldströme entsprechen. Würden durch Gegenstände des Anlagevermögens z.B. nicht zukünftige Umsatzerlöse zumindest in der Höhe der jährlichen Abschreibungen bewirkt, so wäre die Bewertung dieses Anlagegutes (schon ex ante) fehlerhaft und müßte daher schon durch eine vorzeitige außerordentliche Abschreibung berücksichtigt werden. Daraus folgt jedoch, dass die Ermittlung eines "korrekten" Stichtagswerts, in jedem Fall die genaue Kenntnis der durch den entsprechenden Gegenstand ausgelösten zukünftigen Zahlungsströme voraussetzt. "Schätzungen" oder "Pauschalierungen" führen hier zu beliebigen und willkürlichen Werten, die auch keinesfalls betriebswirtschaftlich sinnvoll interpretiert werden können.
Da zukünftige Zahlungsströme aber nicht prognostizierbar sind, scheitert das Ziel der Stichtagsbewertung im konventionellen Bilanzmodell notwendigerweise auch aus diesem Grunde.
Es gibt dazu übrigens eine sehr nette und einprägsame Geschichte, die uns zeigt, dass wir aus heutiger Sicht NIE eine endgültige Bewertung einer Entwicklung vornehmen können - einfach, weil wir nicht wissen, wie die Entwicklung in Zukunft weitergehen wird. Es ist die Geschichte vom alten Chinesen und seinem Sohn:
Ein alter Chinese lebt allein mit seinem Sohn etwas abgelegen, mitten im Wald. Eines Tages läuft ihnen ihr einziges Pferd davon. Da kommt ihr Nachbar angelaufen und jammert: So ein Unglück, was werdet ihr jetzt nur tun, euer einziges Pferd ist weg!
Der alte Chinese aber wiegt nur sein Haupt und meint: Wer weiß, ob das wirklich ein Unglück ist?
Und siehe da, am nächsten Tag kehrt das Pferd tatsächlich zurück, und nicht nur das, es bringt auch eine ganze Herde Wildpferde mit. Wieder kommt der Nachbar gelaufen. Diesmal aber jubelt er: Welch ein Glück, nun habt ihr nicht bloß ein Pferd, sondern sogar eine ganze Herde!
Der alte Chinese aber wiegt nur sein Haupt und meint: Wer weiß, ob das wirklich ein Glück ist?
Und wirklich, am nächsten Tag versucht der Sohn des alten Chinesen die Wildpferde zuzureiten, wird abgeworfen und bricht sich ein Bein. Wieder kommt der Nachbar angelaufen und jammert: So ein Unglück, nun hat dein Sohn ein gebrochenes Bein, wer wird dir bei der Arbeit helfen?
Der alte Chinese aber wiegt nur sein Haupt und meint: Wer weiß, ob das wirklich ein Unglück ist?
Und siehe da, es bricht Krieg aus und alle wehrfähigen, jungen Männer müssen in den Kampf ziehen - bloß nicht der Sohn des alten Chinesen, denn dieser hat ja ein gebrochenes Bein!
Was lernen wir aus dieser kleinen Geschichte? Nun, die Bewertung (jeder Situation) zu einem bestimmten Stichtag ist einfach deshalb nicht möglich, weil wir nie wirklich sicher wissen, wie die zukünftige Entwicklung weitergeht.
Ein reales Beispiel aus der Wirtschaftspraxis gefällig?
In einem technischen Entwicklungsunternehmen verließ eines Tages ein Konstrukteur kurz seine Workstation ohne sich aus dem System (durch Logout) abzumelden. Während seiner Abwesenheit stellte jemand die Konstruktionspläne ins Internet.
Ein absoluter "worst case" - eine Situation, die einfach nie und nimmer passieren darf!
Die "klugen Sicherheitsregeln" sind diesbezüglich sehr streng, so ein Vorfall MUSS EINFACH VERMIEDEN WERDEN!
Was tat aber in diesem Fall die Unternehmensleitung? Sie begriff die Krise als Chance!
Sie überlegte, dass genau dieses Problem (ein Mitarbeiter verläßt seinen Rechner ohne sich abzumelden) auch sicher bei anderen Unternehmen vorkommen kann und entwickelte eine Lösung dagegen.
Die Lösung sieht nun so aus, dass in kleine Plastik-Kärtchen ein Metallpulver eingestreut wird, welches durch seine zufällige Verteilung einen eindeutigen "Fingerabdruck" darstellt. Dieses Kärtchen muss der Mitarbeiter nun einfach (bei seinen Kreditkarten) immer bei sich tragen. Dazu gibt es eine kleine Sende- und Empfangsstation, die an den PC angeschlossen wird und auf die Entfernung eingestellt werden kann. Immer, wenn der Mitarbeiter mit dem Kärtchen nun eine Distanz (von z.B. 70 cm) zum Sender unterschreitet, erfolgt ("hands off"!!) ein automatisches Login, bei Entfernung ein ebenso automatisches Logoff - ohne Passwort, ohne Probleme und ohne, dass dies je vergessen werden könnte.
Das Produkt heißt übrigens Xyloc und das Unternehmen Ensuretech und ist mit dieser Technologie heute am Weltmarkt allein!
Ohne den "schrecklichen Sicherheitsfehler", hätte das Unternehmen eben nie die Chance gehabt, diese Lösung zu erfinden!
Es gibt eben keine andere Sicherheit, als Flexibilität und Lernfähigkeit - dann wird jede Krise oder Bedrohung zur einmaligen Chance!
Und die Fähigkeit, Krisen als Chancen zu sehen, liegt in jedem Menschen selbst verborgen. Man muss sie einfach nur entdecken!
Die monetäre Bewertung von Bilanzposten ist betriebswirtschaftlich nur dann zu rechtfertigen,wenn diesen Zahlen auch zukünftige Geldströme entsprechen. Würden durch Gegenstände des Anlagevermögens z.B. nicht zukünftige Umsatzerlöse zumindest in der Höhe der jährlichen Abschreibungen bewirkt, so wäre die Bewertung dieses Anlagegutes (schon ex ante) fehlerhaft und müßte daher schon durch eine vorzeitige außerordentliche Abschreibung berücksichtigt werden. Daraus folgt jedoch, dass die Ermittlung eines "korrekten" Stichtagswerts, in jedem Fall die genaue Kenntnis der durch den entsprechenden Gegenstand ausgelösten zukünftigen Zahlungsströme voraussetzt. "Schätzungen" oder "Pauschalierungen" führen hier zu beliebigen und willkürlichen Werten, die auch keinesfalls betriebswirtschaftlich sinnvoll interpretiert werden können.
Da zukünftige Zahlungsströme aber nicht prognostizierbar sind, scheitert das Ziel der Stichtagsbewertung im konventionellen Bilanzmodell notwendigerweise auch aus diesem Grunde.
Es gibt dazu übrigens eine sehr nette und einprägsame Geschichte, die uns zeigt, dass wir aus heutiger Sicht NIE eine endgültige Bewertung einer Entwicklung vornehmen können - einfach, weil wir nicht wissen, wie die Entwicklung in Zukunft weitergehen wird. Es ist die Geschichte vom alten Chinesen und seinem Sohn:
Ein alter Chinese lebt allein mit seinem Sohn etwas abgelegen, mitten im Wald. Eines Tages läuft ihnen ihr einziges Pferd davon. Da kommt ihr Nachbar angelaufen und jammert: So ein Unglück, was werdet ihr jetzt nur tun, euer einziges Pferd ist weg!
Der alte Chinese aber wiegt nur sein Haupt und meint: Wer weiß, ob das wirklich ein Unglück ist?
Und siehe da, am nächsten Tag kehrt das Pferd tatsächlich zurück, und nicht nur das, es bringt auch eine ganze Herde Wildpferde mit. Wieder kommt der Nachbar gelaufen. Diesmal aber jubelt er: Welch ein Glück, nun habt ihr nicht bloß ein Pferd, sondern sogar eine ganze Herde!
Der alte Chinese aber wiegt nur sein Haupt und meint: Wer weiß, ob das wirklich ein Glück ist?
Und wirklich, am nächsten Tag versucht der Sohn des alten Chinesen die Wildpferde zuzureiten, wird abgeworfen und bricht sich ein Bein. Wieder kommt der Nachbar angelaufen und jammert: So ein Unglück, nun hat dein Sohn ein gebrochenes Bein, wer wird dir bei der Arbeit helfen?
Der alte Chinese aber wiegt nur sein Haupt und meint: Wer weiß, ob das wirklich ein Unglück ist?
Und siehe da, es bricht Krieg aus und alle wehrfähigen, jungen Männer müssen in den Kampf ziehen - bloß nicht der Sohn des alten Chinesen, denn dieser hat ja ein gebrochenes Bein!
Was lernen wir aus dieser kleinen Geschichte? Nun, die Bewertung (jeder Situation) zu einem bestimmten Stichtag ist einfach deshalb nicht möglich, weil wir nie wirklich sicher wissen, wie die zukünftige Entwicklung weitergeht.
Ein reales Beispiel aus der Wirtschaftspraxis gefällig?
In einem technischen Entwicklungsunternehmen verließ eines Tages ein Konstrukteur kurz seine Workstation ohne sich aus dem System (durch Logout) abzumelden. Während seiner Abwesenheit stellte jemand die Konstruktionspläne ins Internet.
Ein absoluter "worst case" - eine Situation, die einfach nie und nimmer passieren darf!
Die "klugen Sicherheitsregeln" sind diesbezüglich sehr streng, so ein Vorfall MUSS EINFACH VERMIEDEN WERDEN!
Was tat aber in diesem Fall die Unternehmensleitung? Sie begriff die Krise als Chance!
Sie überlegte, dass genau dieses Problem (ein Mitarbeiter verläßt seinen Rechner ohne sich abzumelden) auch sicher bei anderen Unternehmen vorkommen kann und entwickelte eine Lösung dagegen.
Die Lösung sieht nun so aus, dass in kleine Plastik-Kärtchen ein Metallpulver eingestreut wird, welches durch seine zufällige Verteilung einen eindeutigen "Fingerabdruck" darstellt. Dieses Kärtchen muss der Mitarbeiter nun einfach (bei seinen Kreditkarten) immer bei sich tragen. Dazu gibt es eine kleine Sende- und Empfangsstation, die an den PC angeschlossen wird und auf die Entfernung eingestellt werden kann. Immer, wenn der Mitarbeiter mit dem Kärtchen nun eine Distanz (von z.B. 70 cm) zum Sender unterschreitet, erfolgt ("hands off"!!) ein automatisches Login, bei Entfernung ein ebenso automatisches Logoff - ohne Passwort, ohne Probleme und ohne, dass dies je vergessen werden könnte.
Das Produkt heißt übrigens Xyloc und das Unternehmen Ensuretech und ist mit dieser Technologie heute am Weltmarkt allein!
Ohne den "schrecklichen Sicherheitsfehler", hätte das Unternehmen eben nie die Chance gehabt, diese Lösung zu erfinden!
Es gibt eben keine andere Sicherheit, als Flexibilität und Lernfähigkeit - dann wird jede Krise oder Bedrohung zur einmaligen Chance!
Und die Fähigkeit, Krisen als Chancen zu sehen, liegt in jedem Menschen selbst verborgen. Man muss sie einfach nur entdecken!