mangel nr. 9
Vergleichbarkeit wird durch Darstellung der Unterschiede möglich, nicht durch Gleichmacherei.
Unbeschadet der in Mangel Nr. 8 aufgezeigten Problematik der Zielsetzung der Vergleichbarkeit wird das Ziel der Vergleichbarkeit durch möglichst gleiche ("standardisierte") Bilanzierungsnormen nicht erreicht, sondern sogar genau hintertrieben.
Zur näheren Erklärung dieses Zusammenhangs diene nachfolgendes Gedankenexperiment:
Stellen Sie sich vor, sie überlegten die Anschaffung einer Katze oder eines Hundes als Haustier.
Bei der Entscheidung unterstützt Sie ein Experte des "Internationalen Gremiums zur Vergleichbarkeit der Kriterien von Haustieren".
Ein erstes für Sie relevantes Kriterium wäre die Eigenschaft des Hundes, eher bei Ihnen im Haus zu bleiben, während die Katze doch lieber herumsträunt und ihre Freiheit liebt. Dieses Kriterium würde beim Vergleichbarkeitsexperten sofort auf Widerstand stoßen. Diese beiden Verhaltensweisen sind eben zu unterschiedlich, zu "wenig vergleichbar", daher schlägt er stattdessen die Anzahl der Beine als Vergleichskriterium vor (ist auch einfacher zu quantifizieren!).
Als zweites Kriterium wäre für Sie vielleicht der Umstand relevant, dass die Katze mitunter die Einrichtung beschädigt, während der Hund regelmäßige Spaziergänge (Gassi-Gänge) erforderlich macht. Auch diese Kriterien ließe der Vergleichbarkeitsexperte nun nicht gelten (wieder "mangels Vergleichbarkeit"). Für ihn wesentlich unverfänglicher (und einfacher zu quantifizieren) wäre die Tatsache, dass beide Tiere ein Fell besitzen.
Schließlich wäre vielleicht noch interessant, dass die Katze sich ihre Nahrung teilweise selbst besorgt (indem sie z.B. Mäuse fängt), Sie den Hund hingegen komplett füttern müssen. Da auch dies jedoch zu unterschiedliche Verhaltensweisen wären, würden auch sie beim Vergleichbarkeitsexperten nicht durchdringen. Er würde hingegen darauf verweisen, dass beide Tiere Fleischfresser sind.
Sodann sähe die optimal vergleichbare Kriterienliste des Experten folgendermaßen aus:
Katze:
Besitzt 4 Beine
Besitzt ein Fell
Frißt Fleisch
Hund:
Besitzt 4 Beine
Besitzt ein Fell
Frißt Fleisch
Die Konsequenz aus dieser kleinen Geschichte?
Um einen Vergleich zu ermöglichen, müssen in jedem Falle die UNTERSCHIEDE der zu vergleichenden Gegenstände verdeutlicht werden, nicht hingegen die gleich gearteten Eigenschaften! Durch standardisierte Bilanzschemata und Bewertungsnormen werden hingegen genau diese wesentlichen Unterschiede zwischen Unternehmen überhaupt nicht mehr erkennbar, die Unternehmen werden einander (in der externen Kommunikation) immer stärker angeglichen, sodass externe Investoren überhaupt nicht mehr in der Lage sind, relevante Unterschiede zu erkennen!
So fragwürdig das Ziel der Vergleichbarkeit selbst sein mag, seine Umsetzung wird durch standardisierte Normen (ohnedies) systematisch torpediert!
Unbeschadet der in Mangel Nr. 8 aufgezeigten Problematik der Zielsetzung der Vergleichbarkeit wird das Ziel der Vergleichbarkeit durch möglichst gleiche ("standardisierte") Bilanzierungsnormen nicht erreicht, sondern sogar genau hintertrieben.
Zur näheren Erklärung dieses Zusammenhangs diene nachfolgendes Gedankenexperiment:
Stellen Sie sich vor, sie überlegten die Anschaffung einer Katze oder eines Hundes als Haustier.
Bei der Entscheidung unterstützt Sie ein Experte des "Internationalen Gremiums zur Vergleichbarkeit der Kriterien von Haustieren".
Ein erstes für Sie relevantes Kriterium wäre die Eigenschaft des Hundes, eher bei Ihnen im Haus zu bleiben, während die Katze doch lieber herumsträunt und ihre Freiheit liebt. Dieses Kriterium würde beim Vergleichbarkeitsexperten sofort auf Widerstand stoßen. Diese beiden Verhaltensweisen sind eben zu unterschiedlich, zu "wenig vergleichbar", daher schlägt er stattdessen die Anzahl der Beine als Vergleichskriterium vor (ist auch einfacher zu quantifizieren!).
Als zweites Kriterium wäre für Sie vielleicht der Umstand relevant, dass die Katze mitunter die Einrichtung beschädigt, während der Hund regelmäßige Spaziergänge (Gassi-Gänge) erforderlich macht. Auch diese Kriterien ließe der Vergleichbarkeitsexperte nun nicht gelten (wieder "mangels Vergleichbarkeit"). Für ihn wesentlich unverfänglicher (und einfacher zu quantifizieren) wäre die Tatsache, dass beide Tiere ein Fell besitzen.
Schließlich wäre vielleicht noch interessant, dass die Katze sich ihre Nahrung teilweise selbst besorgt (indem sie z.B. Mäuse fängt), Sie den Hund hingegen komplett füttern müssen. Da auch dies jedoch zu unterschiedliche Verhaltensweisen wären, würden auch sie beim Vergleichbarkeitsexperten nicht durchdringen. Er würde hingegen darauf verweisen, dass beide Tiere Fleischfresser sind.
Sodann sähe die optimal vergleichbare Kriterienliste des Experten folgendermaßen aus:
Katze:
Besitzt 4 Beine
Besitzt ein Fell
Frißt Fleisch
Hund:
Besitzt 4 Beine
Besitzt ein Fell
Frißt Fleisch
Die Konsequenz aus dieser kleinen Geschichte?
Um einen Vergleich zu ermöglichen, müssen in jedem Falle die UNTERSCHIEDE der zu vergleichenden Gegenstände verdeutlicht werden, nicht hingegen die gleich gearteten Eigenschaften! Durch standardisierte Bilanzschemata und Bewertungsnormen werden hingegen genau diese wesentlichen Unterschiede zwischen Unternehmen überhaupt nicht mehr erkennbar, die Unternehmen werden einander (in der externen Kommunikation) immer stärker angeglichen, sodass externe Investoren überhaupt nicht mehr in der Lage sind, relevante Unterschiede zu erkennen!
So fragwürdig das Ziel der Vergleichbarkeit selbst sein mag, seine Umsetzung wird durch standardisierte Normen (ohnedies) systematisch torpediert!